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1. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 89

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Maximilian I. 1493 — 1519. 89 beendet durch die Erhebung Heinrichs Vii. aus dem Hause Tudor; er besiegte Richard Iii., den letzten König aus dem Hause Jork, der durch furchtbare Verbrechen den Thron gewonnen hatte. Richard fand in der Schlacht den Tod; der innere Friede wurde wiederhergestellt und von Heinrich, dem ersten Könige aus dem Hause Tudor, eine starke königliche Macht begründet. Frankreich stand, seitdem im Jahre 987 die Karolinger ausgestorben Frankreich, waren, unter der Herrschaft der Capetinger; unter ihnen sind Philipp Ii. August, der am dritten Kreuzzug sich beteiligte, und Ludwig Ix. der Heilige, der auf dem siebenten Kreuzzug vor Tunis starb, erwähnt worden. Auf die Capetinger folgte 1328 das Haus der Valois, die ihre von den englischen Königen bestrittene Nachfolge in langen, schweren Kriegen behaupten mußten. Nachdem unter Karl Vii. diese Kriege ein Ende genommen hatten, gelang es Ludwig Xi., durch eine kluge und verschlagene Politik den Besitz und die Macht der Krone beträchtlich zu erweitern; er war es auch, der nach dem Tode Karls des Kühnen Burgund als erledigtes Lehen einzog. Seine Nachfolger richteten ihr Augenmerk auf Eroberungen in Italien; sie gewannen Mailand und behaupteten es auch trotz aller Versuche, es ihnen wieder abzunehmen. Spanien war im Jahre 711 in die Hand der Araber gefallen;Spanien, die Reste der Westgoten hatten sich in die nördlichen Gebirge zurückziehen müssen. Das Chalisat von Cordova erreichte in der Folgezeit eine hohe Blüte. Dann wurden allmählich die Araber durch die Christen zurückgedrängt; der größte Held jener ritterlichen Kämpfe gegen die Ungläubigen war der im Liede viel besungene Cid, der im elften Jahrhundert lebte. Es entstanden mehrere christliche Staaten, aus denen die Königreiche Aragonien, Kastilien und Portugal hervorgingen. Aragonien und Kastilien wurden gegen Ende des fünfzehnten Jahrhunderts durch die Heirat Ferdinands des Katholischen von Aragonien mit Jsabella von Kastilien zu einem Königreiche Spanien vereinigt. Bald wurde dies neue Reich stark erweitert. Der letzte Rest maurischer Herrschaft in Spanien, das Königreich Granada, wurde zerstört. In demselben Jahre, 1492, entdeckte Columbus Amerika und eröffnete so Spanien den Weg zu einem großen Kolonialbesitz. Bald darauf gelang es Ferdinand auch, Sizilien und Unteritalien zu erobern.

2. Für Präparandenanstalten - S. 160

1912 - Breslau : Hirt
160 C. Länderkunde, Morena; 4. im W die Portugiesischen Gebirge. — Durch das Kasti- lische Scheidegebirge wird das Hochland in zwei flache Hochbecken zerlegt: das Altkastilische '800 m) und das Nenkastilische (650 m\ Das Kantabrische und das Kastilische Gebirge erreichen die Höhe des Watzmann (2700 m . Kastilien ^ Burgenland. Es erhielt diesen Namen, als die von den Mauren in die nördlichen Gebirge gedrängten christlichen Völker von hier- gegen die Eindringlinge siegreich vorgingen. Ter Besitz wurde durch Kastelle gesichert. Der zuerst eroberte Teil wurde Altkastilien, der später eroberte Teil Neukastilien genannt. Das Tiefland ist wenig umfangreich und außer dem Becken des Ebro iara- gonien) und des Guadalquivir ^gwadalkiwir^ (Andalusien) ans die Küste be- schränkt. § 242. Flüsse. Die Flüsse der Halbinsel entstehen meist auf dem Hochland, dessen Neigung nach dem Atlantischen Ozean sie folgen. Sie schneiden ihr Bett tief ins Hochland und dessen Ränder ein und sind, wegen ihres starken Gefälles und Wassermangels, für den Verkehr fast wertlos. Die bemerkenswertesten sind: Duero, Tajo ftächo^, Gnadiäna, im 3 der bis Cördoba schiffbare Guadalquivir. — Nach dem Mittelmeer geht der Ebro, der nach seinem Durchbruch durch das Küsteugebirge eiu Delta iu deu Gols von Valencia baut. Auch er ist jetzt weit hinauf schiffbar. Aufgaben. 1. Ordne die Flüffe nach den Meeren, in die sie münden, nach ihren Quellgebieten! 2. Was ist bemerkenswert an dem Verlauf der Wasser- scheide zwischen dem Atlantischen Ozean und dem Mittelmeer? 3. Warnm ist die Halbinsel in ihrem Seeverkehr besonders auf den Atlantischen Ozean an- gewiesen? 4. Welche Bedeutung hat die Quellgegend des Guadalquivir für seiue Schiffbarkeit? H 243. Klima. Während die nördlichen und nordwestlichen Rand- landschaften sehr uiederschlagsreich sind und gemäßigte Temperaturen haben iwesteuropäisches Klima), leiden die Randgebiete am Mittelmeer und das Innere unter großer Trockenheit. Letzteres zeigt mit kalten Wintern und sehr heißen Sommern echt kontinentales .Klima. Tie Randgebirge halten trotz der Meeresnähe den ozeanischen Einfluß fern. § 244. Wirtschaftsgeographie. Auf der Pyrenäen-Halbiufel ernährt die Landwirtschaft den größten Teil der Bevölkerung. Die künstliche Be- Wässerung wird in ausgedehntem Maße angewandt: Oliven, Weine und Südfrüchte werden angebaut. Handel und Bergbau wurden durch Engländer und Deutsche in Blüte gebracht. Das Deutsche Reich liefert Maschinen und Metallwaren, Webstosse und chemische Fabrikate; es bezieht Erze, Weine, Südfrüchte, Kork und Schaffelle. § 245. Tie Bevölkerung der Halbinsel ist ein Mischvolk aus iberischen Ureinwohnern und Einwanderern (im Altertum: Phönizier, Römer, Kelten: im Mittelalter: Germanen, Araber oder „Mauren"). Um 1500 gehörten die Bewohner zu den ersten Seevölkern, die Portugiesen waren neben den Jta- lienern die gewandtesten Kaufleute der Welt. Tas ueueutdeckte Amerika wurde - unter die Spanier und Portugiesen geteilt. Den Spaniern ist aus dieser Zeit ein

3. Für Präparandenanstalten - S. 161

1912 - Breslau : Hirt
I. Europa, — 3. Die außerdeutschen Länder Europas. 161 großer Nationalstolz eigen geblieben. Einen durch Sprache und Sitte merkwür- digen Überrest der ältesten Bevölkerung bilden in den Pyrenäen die Basken. Die Bewohner der Halbinsel sind römisch-katholisch. Ihr Wohlstand ist meist gering. 91. Der südliche Teil von Toledo. Der Tajo hat sich bei Toledo sein Bett 70 bis 100 m tief eingegraben. Die jäh und malerisch über dem Fluß thronende Erzbischofsstadt ist eine natürliche Festung, reich an maurischen und kirchlichen Denkmälern. a) Königreich Spanien. 1 2 Mill, qkm, fast gleich dem Deutschen Reiche, 20 Mill. E., kaum t/z des Deutschen Reiches. $ 246. Im Nw liegt der berühmte Wallfahrtsort Santiago de Compostela. Am Nordrande ist Spaniens Hauptausfuhrplatz für Eisen und erste Eisenindustriestadt Bilbao, die Hauptstadt des Baskenlandes. Durch dieses führt die Bahn von Paris auf die Hochfläche vou Altkasti- li e n nach dessen Hauptstadt Valladolid. Südlich von Valladolid verzweigt sie sich über die alte Universitätsstadt Salamänca nach Lissabon und durch das Kastilische Scheidegebirge nach Madrid (600) in Neukastilien, inmitten der Halbinsel, iu wasserarmer, rauher Gegend, 650 m über dem Meere gelegen, bildet Madrid den Mittelpunkt für Handel und Verkehr und die Hauptstadt des Königreichs. Südlich vou ihm, am Tajo, liegen die Sommerresidenz Aranjuez und die alte Hauptstadt Toledo. Weiter südwestlich, am Nordabhang der Sierra Morena, besindet sich in Almaden das größte Quecksilberbergwerk Europas. — In dem fruchtbaren, dicht- bevölkerten Andalusien ist die größte Stadt Sevilla ^ßewilja^ am Guadalquivir. Tie Flut trägt bis Sevilla uoch Schiffe mit 5 m Tiefgang, Sjering, Erdkunde für Präparandenanstalten. 11

4. Für Präparandenanstalten - S. 162

1912 - Breslau : Hirt
162 C. Länderkunde, so daß die Stadt auch Ausfuhrhafen ist. Südöstlich der Mündung des Guadalquivir ist Cadiz [fabifj], eine alte phöuizifche Gründung, einer der wichtigsten Handels- und Kriegshäfen Spaniens. Um die Sierra Nevada lagert sich die Provinz Granäda mit der gleichnamigen Hauptstadt au der Nordwestseite des Gebirges. Sie wird überragt von der herrlichen, jetzt verfallenen maurischen Königsburg Alhämbra. Südwestlich davou, au der Steilküste des Mittelmeeres, liegt Malaga (130), Spaniens Haupt- ausfuhrort für Wein und Südfrüchte. Auf der Halbiusel im 3 besitzen seit 1704 die Engländer das felsige Gibraltar au der mir 14 km breiten Meerenge. 92. Gibraltar und die Bucht von Algeciras, von Nnw gesehen. Der jähe Kalkfelsen <423 m) ist durch eine wellige Sanddünenzunge ans Festland angeschlossen. An die sanftere Westabdachung des Felsens schmiegt sich die Stadt, der feste Flottenstützpunkt, von dem aus die bri- tischen Schiffe die Meeresstraße sperren können. Im Hintergrunde links zeigen sich die Gebirge von Marokko. Aufgabe. Wodurch erscheint Gibraltar uneinnehmbar, und welche Be- deutung hat es für Englands Seeherrschaft? An der Ostküste sind der Kriegshasen Cartagena, der Aussuhrhafen für Südfrüchte Valencia [walenfjia], im industriellen Katalonien Barcelona (550), der erste Seehandelsplatz und Mittelpunkt der Web- indnstrie Spaniens, zu erwähnen. Im Hinterlande in Aragonien Zara- goza Mragößaz. spanisch sind auch die schönen Balearen-Jnseln östlich von Valencia, deren größten Mallorca [maljörfa] und Menorca sind. — Spaniens ehe- mals wertvolle Kolonien sind bis auf kleine Besitzungen in Afrika — Kana- rische Inseln, fünf befestigte Plätze lpresidios [preßidios]) n. a. an der Nordküste Afrikas — verlorengegangen.

5. Für Präparandenanstalten - S. 163

1912 - Breslau : Hirt
I, Europa. — 3. Die außerdeutschen Länder Europas. 163 b) Republik Portugal. 90000 qkm Bayern + Baden , 5 Mill. E., halb so dicht bevölkert wie das Deutsche Reich. § 247. Portugal ist der Westabfall des Kaftilifchen Hochlandes zwischen Gnadiäna- und Minho^minjo^ müudung. Einst war es eine große Seemacht, jetzt ist sein Handel meist in englischen Händen. Der Anbau des Landes liegt noch recht danieder, doch ist es dichter bevölkert als Spanien. Wirtschaftsgeographie. Tie Landwirtschaft hat in neuerer Zeit Fortschritte gemacht, die Industrie ist gering. Die Kolonien blühen in Afrika wieder auf, die in Asien liegenden sind bedeutungslos (f. den Atlas!). Das Deutsche Reich treibt mit Portugal nur unbeträchtlichen Handel. Es führt Kork, Kakaobohnen, Wein und Schwefelkies von dort ein und Zucker, geschälten Reis, Metallwaren und Leder dahin aus. Die beiden Großstädte sind 1. die herrlich an der Tejomünduug ge- legeue Hauptstadt Lissabon [Sisböa] (360), und 2. Porto oder Op orto (= Hafen) an der Douromündnng, das viel Wein („Portwein") ausführt. Portugal hat namentlich in Afrika ausgedehnte Kolonien. Über die Azoren [a^ören] länft das deutsche Kabel von Emden nach New Jork. Zeichnung: Die Straße von Gibraltar nebst Umgebung. Be- rücksichtige dabei! Gibraltar, Malaga, Cüdiz, den Gnadalqnivir mit Sevilla, in Afrika Tanger und Ceuta. 9. Die Republik Frankreich. 536000 qkm, fast so groß wie das Deutsche Reich, 39 Mill. E., 2/;i so dicht bevölkert wie das Deutsche Reich. § 248. Lage, Größe. — Aufgaben. 1. Wie verlaufen der 48. Breiten- kreis und der 2. Längenkreis in Frankreich und im übrigen Europa? 2. Berechne nach den Breitengraden die Strecke Calais—pyrenäen und prüfe die Berech- nung mit dem Maßstabe! 3. Welche Länder berührt Frankreich, welche Meeres- grenzen hat es? § 249. Bodengestalt, Gewässer. Der Aufbau Frankreichs ist dem des Deutschen Reiches ähnlich. Am Süd- und Südostrand hat es a) teil au zwei Hochgebirgen: den Pyrenäen und den Alpen. Den Alpen lagert sich d) das tiefe Rhöue-Saöne^ßön^-Beckeu vor. Darauf folgt c) das Französische Mittelgebirgslaud, d) das Französische Tief- end. — Auch das Flnßsystem ähnelt dem deutschen. Ein Strom ent- quillt den Alpen und geht zum Mittelmeer- die Rhone* mit Saone, Ssßte, Durance. Die meisten Flüsse entspringen dem Mittelgebirge und fließen zum Atlantischen Ozean (Seine, Loire mit ihren Zuflüssen); dahin wendet sich auch die Garonne von den Pyrenäen. Dieses schön geordnete Flußsystem leidet infolge früherer Entwaldung an Unregelmäßigkeit des Wasserstandes, aber ein stark entwickeltes Kanalnetz kommt dem Verkehr zu Hilfe. 1 Seit. Rliodanus, sranz, le Rhone. 11*

6. Deutsche Geschichte - S. 88

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
88 Die Zeit der zunehmenden Auflösung des Reich! 1273 —1619. Ludwig Ix. der Heilige, der auf dem siebenten Kreuzzug vor Tunis starb, erwähnt worden. Auf die Capetinger folgte 1328 das Haus der V a l o i s, die ihre von den englischen Königen bestrittene Nachfolge in langen, schweren Kriegen behaupten mußten. Nachdem unter Karl Vii. diese Kriege ein Ende genommen hatten, gelang es Ludwig Xi., durch eine kluge und verschlagene Politik den Besitz und die Macht der Krone beträchtlich zu erweitern; er war es auch, der nach dem Tode Karls des Kühnen Burgund als erledigtes Lehen einzog. Seine Nachfolger richteten ihr Augenmerk aus Eroberungen in Italien; sie gewannen Mailand und behaupteten es auch trotz aller Versuche, es ihnen wieder abzunehmen. Spanien. Spanien war im Jahre 711 durch die Schlacht bei Jerez de la Frontera in die Hand der Araber gefallen; die Reste der Westgoten hatten sich in die nördlichen Gebirge zurückziehen müssen. Das Chalisat von C o r -d o v a erreichte in der Folgezeit eine hohe Blüte. Dann wurden allmählich die Araber durch die Christen zurückgedrängt; der größte Held jener ritterlichen Kämpfe gegen die Ungläubigen war der im Liede viel besungene Cid, der im elften Jahrhundert lebte. Es entstanden mehrere christliche Staaten, aus denen die Königreiche Aragonien, Kastilien und Portugal hervorgingen. Aragonien und Kastilien wurden gegen Ende des fünfzehnten Jahrhunderts durch die Heirat Ferdinands des Katholischen von Aragonien mit Jsabella von Kastilien zu einem Königreiche Spanien vereinigt. Bald wurde dies neue Reich stark erweitert. Der letzte Rest maurischer Herrschaft in Spanien, das Königreich Granada, wurde zerstört. In demselben Jahre, 1492, entdeckte Columbus Amerika und eröffnete so Spanien den Weg zu einem großen Kolonialbesitz. Bald darauf gelang es Ferdinand auch, Sizilien und Unteritalien zu erobern. 3ts!?e § 93. Maximilians äußere Politik. So setzten sich in Italien, wo früher dem deutschen Volke der stärkste Einfluß zugestanden hatte, zwei andere Nationen fest: im Süden die Spanier, im Norden die Franzosen. Italien war damals ein zerstückeltes und zerrissenes Land. Zu den bedeutendsten Staaten gehörten die stolze Handelsrepublik Venedig, ferner die reiche Handelsstadt Florenz, in der das kunstliebende Geschlecht der Medici die Herrschaft gewonnen hatte, und der von den Päpsten beherrschte Kirchen st aat. Marimilian. Maximilian vermochte in den Kriegen, die damals um Italien

7. Teil 2 = Oberstufe - S. 108

1908 - Halle a. S. : Schroedel
108 Europa. B. Süöeitrcpa. 1. Die Pyrenäen-Halbinsel. (590 000 qkm, 23 Mill. E., 39 auf 1 qkm.) 1. Das Land. Die iberische Halbinsel, das südwestliche Glied Europas, liegt zwischen dem Atlantischen Ozean und dem Mittelmeer. Die geringe Gliederung, die Hochlandströme und die vorherrschenden Hochflächen kenn- zeichnen die Halbinsel als Übergangsglied zwischen Europa und Afrika, dem sie sich an der Straße von Gibraltar bis auf 15 km nähert. Kap Tarifa ist der südlichste Punkt Europas, Kap Roca der westlichste. Die Halbinsel ist vom regelmäßigem Gesamtaufbau. Den Kern des Landes nimmt die Kastilische**) Hochfläche ein, die durch ihre Größe und Geschlossenheit die kleinen Küstenlandschaften stets beherrscht hat. Daran schließt sich im No. das steppenartige Aragonische Tiefland mit dem Eb ro, d. i. „das Wasser", im Sw. das fruchtbare Andalusische Tief- land mit dem wasserreichen Gnadalqnivir (arabisch = großer Fluß). Beide Tiefländer sind an ihrer Außenseite von hohen Faltengebirgen begleitet: das n. Tiefland von den Pyrenäen, das s. von der Sierra N e v a d a*) (== Schneegebirge) mit dem südlichsten Gletscher Europas und dem Mulahaceu (3480 m.) Der 80.-Rand Andalusiens ist eine der erdbebenreichsten Stellen Europas. Der Hauptabdachung des Landes nach W. folgen die großen Hochlandströme: Duero, Tajo und Gnadiana. Tie Pyrenäen sind ein geschlossenes Hochgebirge mit wenigen, schwer überschreitbaren Pässen (Rolandsbresche). Am Tal der obern Garonne die höchsten Erhebungen, zu denen der Mont Perdu und die 3400 m hohe zerklüftete Maladetta (die Verfluchte, wegen der weidearmen Felshalden) gehören. In den Westpyrenäen der Patz von Roncesvalles. — Die Pyrenäen sind ein kahles, weide und waldarmes und deshalb wenig be- wohntes Hochgebirge. Schneefelder und Gletscher kommen an Größe denen der Alpen bei weitem nicht gleich, weil sich das Mittelmeerklima durch sommer- liche Dürre auszeichnete — Eine eigenartige Erscheinung der Pyrenäen ^sind die Zirkustäler, die bis s/4 eines Kreises beschreiben und nur an einer Seite dem Fluß einen Ausweg lassen. Bei ihrem treppenähnlichen Zurückspringen nach oben hin sind sie riesigen Amphitheatern vergleichbar. Sie stammen aus der Eiszeit und waren Wurzelpunkte der Gletscher. Die Hochfläche ist ein altes Schollenland, von Horsten, dem Kastilisch en Scheidegebirge, durchsetzt. N. davon die Hochfläche von Altkastilien und s. die von Neu'kastilien. Die Sierra Morena (—schwarzes Gebirge, nach dem dunklen Gebüsch, vergl. Schwarzwald) scheidet sie vom Tiefland von Andalusien, das Iberische Scheidegebirge vom Ebrotiesland, Im N. ist sie durch das Kantabrische Gebirge vom Meer getrennt. Sie bildet eine durchschnittlich 700 m hohe Platte, die nach ^V. geneigt ist und ö. und w. in Stufenlandsch asten zum Meer hinabsteigt. Die Hochlandströme fließen in tief eingeschnittenen Flußbetten, haben ungleichen Wasserstand, raschen, von Strudeln und Stromschnellen unter- brochenen Laus und sind daher fast bis zur Mündung nicht schiffbar. *) Kastilien, von den vielen Kastellen (Burgen) aus der Zeit der Kämpfe gegen die Mauren so genannt. **) Sierra = Säge, ein Gebirge mit gesägtem Gebirgskamm.

8. Teil 2 = Oberstufe - S. 109

1908 - Halle a. S. : Schroedel
Pyrenäenhalbinsel. 109 Wie alle von Randgebirgen umgebenen Länder, so ist auch Kastilien nebst Aragonien regenarm (S. 31). Der wolkenarme Himmel verursacht im Winter große Abkühlung, in Valladolid bis —21°, im Sommer große Hitze, in Valladolid z. B bis 44° im Schatten- „dieselben Gegenden, die im Sommer unter einer fast afrikanischen Glut schmachten, starren im Winter dann weit und breit von Reif, und die Gewässer bedecken sich mit dicken Eiskrusten." Die großen jahreszeitlichen Gegensätze in der Wärme wiederholen sich in geringerem Grade innerhalb von Tag und Nacht. Kalte Winter, heiße Sommer und wenig Regen kennzeichnen also das Landklima. Der Pflanzenwuchs des regenarmen Landes ist dürftig. Unabsehbar dehnen sich die dürren, braunen, baumlosen Ebenen aus, am fernen Horizont oft von steilen, gezackten Randgebirgen begrenzt. Auf den staubigen, einsamen Heideflächen weiden große Merino-Herden. In Altkastilien und Leon ist Ackerboden vorherrschend. Die Tiefländer sind ihrer Natur nach sehr verschieden. Das mulden- förmige Aragonifche Tiefland, vom Meere durch das Katatonische Küstengebirge abgeschlossen, ist aus dem oben angeführten Grunde vor- wiegend Steppe mit oasenartig eingestreuten Fruchtgebieten, schlecht angebaut und darum wie die Hochfläche dünn bevölkert. — Das Andalusis che Tief- land öffnet sich zum Atlantischen Ozean und zeigt, soweit die Bewässerung reicht, außerordentliche Fruchtbarkeit und ausgedehnten Anbau von Süd- früchten, auch Waldbestände von Pinien, Korkeichen und wilden Ölbäumen. Zucht von edlen Pferden und Kampfstieren. Die Stufenländcr. Die n. und w. Küstenländer sind regenreich und haben üppigen Pflanzenwuchs, der im X. aus mitteleuropäischen, im W. aus immergrünen Gewächsen und Südfrüchten besteht. Das Klima der Stufen- länder am Mittelmeer ist sehr mild, die Felder sind oft künstlich bewässert und reich an Südfrüchten aller Art. In den f. Gebieten kommen selbst tropische Gewächse fort, als Dattelpalme, Baumwolle und Zuckerrohr. Der Regenbringer der Ostküste ist der Solano. 2. Die Bewohner sind ein romanisches Mischvolk, hervorgegangen aus deu Völkerstämmen, die nacheinander hier aufgetreten sind: Iberer, Karthager, Römer, Germanen und Mauren. Bei deu Portugiesen kamen noch französische Zuwauderer in Frage. Die Bevölkerung gliedert sich in zwei Völker: Spanier und Portugiesen. Den Kern jener bilden die K a st i l i e r und Aragonier, die in nationaler und sprachlicher Beziehung der herrschende Stamm sind. Die Katalonen in den ö. Küstenländern sind begabt, gewandt, ausdauernd, arbeitsam und unternehmungslustig und den übrigen Spaniern weit überlegen. Die Andalusier tragen den Stempel maurischer Abstammung an sich. Abkömmlinge der alten Iberer sind die tapferen und fleißigen Basken in den Pyrenäen. („Flink wie ein Baske!") Die Spanier sind durch ihren großen Nationalstolz bekannt, der sich aus den Zeiten herschreibt, als Spanien die erste Macht Europas war. Sie lieben öffentliche Schaugepräge und die grausamen Stiergefechte. Die Volks- bildung steht in diesem katholischen Lande auf sehr niedriger Stufe. Die wichtigste aller Nahrungsquellen ist die Landwirtschaft. Sie ernährt 7/s aller Bewohner beider Staaten. Der Ackerbau liefert alle Getreidearten, auch Reis. Wein (Portwein, Muskateller, Sherry, Malaga). Olivenöl, Kork und Espartogras, das zu allerlei Flechtwerken und zur Papierbereitung dient, kommen zur Ausfuhr*). Die Viehzucht liefert Maultiere und die andalusischeu Pferde, ferner Kampfstiere und Schafe. ^ *) Spaniens Außenhandel steht hinter dem der kleinen Schweiz und betragt etwa 1js von dem Belgiens.

9. Teil 2 = Oberstufe - S. 110

1908 - Halle a. S. : Schroedel
110 Europa. Doch ist die Schafzucht sehr zurückgegangen. — Der Bergbau, trotz des Reichtums der Halbinsel an Mineralien vernachlässigt, hat sich neuerdings gehoben und liefert namentlich Ausbeute an Eisen, Kupfer Silber, Blei und Quecksilber (Almaden). — Industrie und Handel sind für den Welt- markt und Welthandel wenig von Bedeutung. Im Baskenlande wird Eisen- industrie, in den ö. Küstenländern Baumwollindustrie betrieben. Ein nennens- werter Erwerbszweig ist ferner das Korkschneiden. — Ehedem waren Spanien und Portugal die ersten Seemächte der Erde. Aus jener Zeit stammen auch die Reste ihrer überseeischen Besitzungen. Der deutsch-spanische Handel beträgt 1/i2 des spanischen Außenhandels und steht an 3. Stelle (Spanien führt aus: Erze 2/3, Wein und Süd- früchte.). 3. Staatliche Einteilung und Ortskunde. a) Königreich Spanien (497000 qkm, 18 Mill. E., 37 auf 1 qkm). D Madrid, Hst. des Königreichs, auf dem Hochlande an einem Zuflüsse des Tajo in reizloser, einförmiger Umgebung, in bezug auf Handel und Verkehr und geistiges Leben der Mittelpunkt der Monarchie. N. am Gebirgsabhang das Klosterschloß Escorial, s. im Tajotal die freundliche Sommerresidenz Aranjuez (aranchhucß). — Toledo, auf einem Felsenvorsprung über dem tiefen Tajotal, alte Hst. Kastiliens. — »Zaragoza (ßaragößa), Hst. von Aragonien, am?, zur Zeit des „Cid" heiß umkämpft. — ^Barcelona, Hst. der bedeutsamen, tätigen Katalonen, mit Kohlenlager, daher erste In- dustriestadt (Baumwollenwaren) und erster Seehandelsplatz Spaniens. — * Valencia, Hauptsitz jder spanischen Seidenindustrie. — » Malaga, mit berühmten Weinhandel. — Granada, auf der gleichnamigen Hochebene inmitten von Fruchtgärten gelegen, überragt von der auf hohem Felsen ge- legenen Alhambra, einem großartigen, zum Teil verfallenen Palast der Maurenkönige. — Cordoba (kördowa), am?, im Mittelalter die volkreichste Stadt der Halbinsel und berühmte Kalifenstadt. — » Sevilla (ßewilja), sm?. Der Guadalquivir bleibt bis hierhin für kleine Seeschiffe fahrbar. Ausfuhrhafen für Andalusien. Jerez chereß) liefert in weinreicher Gegend Sherrywein. — Cadiz (kadiß), Hauptkriegshafen und Ausgangspunkt der Dampferlinien nach Amerika, eine der ältesten Städte (3000 Jahr) Europas. — Im Mittelmeer die Inselgruppe der Balearen. Die Felsenfestung Gibraltar, d. i. Fels des Tarik, eines arabischen Feld- Herrn, gehört den Engländern. Andorra, Hirten- und Bauernfreistaat in den Pyrenäen, steht unter französischem und spanischem Schutz. Die auswärtigen Besitzungen sind kärgliche Reste des ehemaligen ausgedehnten Kolonialbesitzes. (S. 64.) b) Königreich Portugal. (93 000 qkm, 5 Mill. E., 59 auf 1 qkm, mit Kolonien über 2 Mill. qkm, 13 Mill. E.) — * Lissabon, Hst. des Königreichs in herrlicher Lage an der seenartigen Verbreiterung der Tajomündung. Erster Seehandelsplatz Portugals. — »Porto, früher Portus Cale, daher der Name Portugal, wichtige Seehandelsstadt; Weinausfuhr. Auswärtige Besitzungen: S. 61, 64, 67. 2. Italien. (287 000 qkm, 34 Mill. E., 118 auf 1 qkm.) 1. Das Land. Italien erstreckt sich lang und schmal ins Mittelmeer und wird im N. durch den mächtigen Gebirgswall der Alpen vom Rumpfe

10. Teil 2 - S. 95

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 45. Die Pyrenäen- (oder Iberische) Halbinsel. 95 1 ziehen, ist sie waldlos, einförmig, wasserarm, im Sommer oft in einen dicken Staub eingehüllt, im ganzen also wenig fruchtbar. So bietet sie nur spärliches Futter für Schaf- und Ziegenherden und ist schwach bevölkert. Der ödeste Teil liegt im So., die Steppe Mancha, auf der der berühmte spanische Dichter Cervantes seinen Helden Don Quijote seine Abenteuer bestehen läßt. Das dort wachsende Espartogras wird zu allerlei Flechtereien verwandt. Die Kastilische Hochebene senkt sich allmählich zum Atlantischen Ozeane und wird durch das Kastilische Scheidegebirge in Alt- (im N.) und Neu- (im S.) Kastilien ge- teilt. Im n. Teil fließt der Duero, im s. der Tajo und Gua- diana. Infolge des großen Wassermangels und der tief in die Ebene eingegrabenen Flußbetten sind diese Flüsse wenig brauchbar; zudem durch- brechen sie das Randgebirge, sind also für den Verkehr mit dem Meere nur an der Mündung verwendbar. An der seeartig erweiterten Tajo- Mündung liegt in herrlicher Umgebung auf Anhöhen die Hauptstadt Portugals Lissabon. Dagegen in der Mitte der Hochebene ist die Hauptstadt Spaniens gelegen, Madrid, welche, wie ein spanisches Sprichwort sagt, drei Monate Winter und neun Monate Hölle hat. Die Grenzen der Hochebene sind: a) Im N. das eisenreiche Kantabrische Randgebirge, auf dem die Niederschläge vom Meere her reichen Waldwuchs erzeugt haben. Der schmale Küstenstreifen ist mit ausgedehnten Laub- und Nadelwäldern bedeckt und bringt viel mitteleuropäisches Obst hervor. Der Haupthafen ist Santander, wichtiger Eisenbahnpunkt sür den Verkehr nach Madrid. Im Nw. schließt sich das zerklüftete, an der Küste zerrissene Bergland von Galicia an, dessen Bewohner, die fleißigen Gallegos, in den großen Städten des Landes sich ihr Brot verdienen müssen, viel- fach als Wasserträger. (In welchem Gebiet Frankreichs ist es ähnlich so?) d) Im No. zieht sich das Aragonische Tiefland hin, durch welches in sö. Richtung der Ebro dem Mittelmeer zueilt. Da er aber vor seiner Mündung das Katalonische Küstengebirge durchbrechen muß, ist er wenig schiffbar und die Tiefebene, zu der die Seewinde nicht gelangen können, unfruchtbar und gering bevölkert. Die Küste am Mittel- meer ist dagegen dicht bewohnt, weil das Randgebirge reich an Kohlen und Eisen ist. Darum ist auch die hier liegende Großstadt Barcelona die einzige bedeutende Industriestadt Spaniens. Nach N. ist die Ebro- Tiefebene durch den Gebirgswall der Pyrenäen abgeschlossen. Diese sind ein schwer zugängliches Kettengebirge mit wenigen Pässen, die in bedeutender Höhe liegen, so daß wirklich brauchbare Übergangsstraßen (Eisenbahnen) nur an den beiden Endpunkten sich befinden. Ter höchste
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